Habakkuk 2

Text: Habakuk 2,1 Habakuk 2 Einleitung Das zweite Kapitel zeigt, wie der göttlichen Antwort Gegenschein mit des Propheten Bitte einstimmte. Diese wenigen Verse öffnen uns einen tiefen Einblick sowohl in das Herz des Glaubens, wie der gegen seinen GOtt sich bezeugt, als auch in das Herz GOttes, wie der dem Glauben nachgibt, den Unglauben aber überwindet. Denn wir hören ... Text: Habakuk 2,1 ... was bei dem Propheten für eine heilige anhaltende Begierde gewesen sei, eine göttliche Antwort zu erhalten. Auch beim Nachlassen vom bisherigen Beten blieb er doch mit seines Herzen, Achtsamkeit zu GOtt gezogen, um wie ein tapferer Kriegsmann auf seinem Posten das, was sich in der Nähe oder Ferne zum Vorteil oder Nachteil ergebe, wohl zu beobachten. Auch Diejenigen, die in wahrer Gemeinschaft mit GOtt stehen, sind nicht immer in einerlei Seelenfassung, das einemal sind sie mit äußerlichen Dingen beschäftigt, wiewohl in göttlicher Ordnung; - das anderemal aber werden sie von irdischen Dingen ganz abgezogen, und in einen Stand gesetzt, der der Aufwartung vor dem Thron GOttes näher kommt. Das geschieht zuweilen nach der freien Gnade GOttes durch einen unvermuteten Zug; zuweilen aber kommt auch von Seiten des Gläubigen eine Vorbereitung und Sammlung dazu. Diesen Stand heißt der Prophet seine Beste; was sonst im Neuen Testament heißt: ich befand mich im Geist. Den Bekümmernissen und Vorwürfen im eigenen Herzen, und auch Anderer kleinmütigen Gedanken hätte er gern begegnen, dem Unglauben aber den Mund stopfen mögen. Text: Habakuk 2,2-4 Wie ihm die göttliche Antwort, mit dem Befehl sie zu Jedermanns Kunde und Wissenschaft zu - bringen; zugekommen sei. Damit wird die Weissagung und aller darauf gestellte Glaube und Hoffnung ganz außer Zweifel gesetzt; und was uns nach unserer Rechnung ein Verzug dünkt, das wird als kein Verzug, Sondern als auf Seine rechte Zeit eingetroffen an den Tag kommen, und so erkannt werden. Aber mit halsstarrigem Wesen lassen sich Verheißungen nicht erzwingen, sondern von Solchen eigen = geschäftigen Trieben fällt man eher wieder ins Weichen zurück, darüber man die Verheißung gar versäumt. O welche Ruhe beim Glauben, welche Stärke, das Weitere auszuwarten! Text: Habakuk 2,5-8 V.5-20: Darin wird die dem Propheten erteilte Antwort nun näher auf die Chaldäer, und GOttes Gericht über dieselben angewendet. V.5-8: Der Prophet bekommt also nähern Bescheid, wie das schnell steigende Kriegsglück und die Eroberungen der Chaldäer in GOttes Gericht angesehen, und schon in ihr Ziel gesetzt seien. O auf was muß ein Mensch, der beim Glauben keine Ruhe in seinem Herzen hat, verfallen, in Meinung, darin Ruhe zu finden. Und wie ist bei einem, der von der Spur, GOtt zu suchen, abkommt, nichts mehr, hinlänglich, den Abgrund seiner Seele zu ersättigen, wenn er auch die ganze Welt in sich schlucken könnte. Was hat man an seinen Eroberungen, was hat man an seinem Errungenen und Gewonnenen für Schlamm auf seiner Seele. Text: Habakuk 2,9-20 Darüber faßt der Prophet einen heiligen Eifer, ihnen in einer ausführlichen Strafpredigt dies Gericht GOttes umständlicher anzukündigen. Der Prophet hatte diesen ganzen Aufschluß bei stillem und anhaltendem Warten auf denn HErrn bekommen; und nun weist er auch der Ausführung halber die ganze Welt in die Stille vor dem HErrn, der von Seinem heiligen Tempel aus die Vollendung dieser Seiner Reden schon betreiben werde, der aber von den Seinigen auch mit Respekt und mit Mäßigen ihres Einschauens in Seine Gerichte, geehret sein will. Man sehe Re 15:8. Wie hält man sich doch an Höfen großer Herren zurück, wenn etwas vor ist, wie hütet man sich auch nur mit einem Urteil, dem vorzulaufen, was heraus kommen soll. Seid stille, und erkennet, daß Ich GOtt bin. Wenn das Herz aus seinen tausend Sorgen, Anschlägen Affekten, parteilichen Neigungen nüchtern wird, so kann es manche Strahlen der göttlichen Erkenntnis erst fassen. Durch stille sein und hoffen wird man stark. Der Glaube ist kein Schlaf, sondern ein wachsames Erkennen, daß der HErr GOtt ist, aber er ist auch kein Eilen und schnelles Selbstelfen, sondern ein Warten auf den HErrn.
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